Seit einem Monat treiben es die Jungs auf die Spitze. Der Dachstuhl wird restauriert und saniert.
Am Anfang standen wir vor einem großen Problem! Wir wollen das Dach nämlich, wie auf dem Stollhäfele, denkmalgerecht mit schwarzen Biberschwanzziegel decken lassen. Aber diese werden doppelllagig gelegt und bedeuten natürlich ein höheres Gewicht für den Dachstuhl.
Die alten Sparren am Haus sind jedoch zu dünn und liegen viel zu weit auseinander, um dieses doppelte Gewicht zu tragen. Wat nu? Abreißen und neuer Dachstuhl? Ne! Niemals!
Unsere zwei Meister wissen, was sie zu tun haben…
Zunächst wurde das Hühnergarten-seitige Dach von den unterschiedlichsten Arten Dachziegel entblättert. Dabei kamen ein paar kleine Schätze raus. Unter den vielen Ziegeln fanden wir noch ca. tausend original handgestrichene Biberschwanzziegel. Zwei von denen weisen eine interessante Gravur auf. Scheinbar einen Vogel und vielleicht eine Signatur. Den größten Teil haben wir verkauft, aber einen kleinen Teil haben wir uns für ein späteres Projekt aufbewahrt. Nach dieser Entblößung wurde der Dachstuhl mit einer Schutzplane abgedeckt und die Zimmermänner konnten verdeckt weiter am Stuhl arbeiten.
Die gesamten Sparren wurden mit neuen Sparren beidseitig flankiert und damit verstärkt und gleichzeitig erhalten. Die neuzeitliche aber nun instabile Dachgaube zum Hühnerhof mit den untypischen quadratischen zwei Fenstern wurde komplett erneuert. Die Fensteröffnungen wurden jetzt fachwerkgerecht gegen vier kleinere hochrechteckige ersetzt, die für das Kinderzimmer und OG-Bad bestimmt sind. Die Hofseite ist somit fertig.
Die Straßenseite ist nun bereits abgedeckt und die Sparren auch dort mit stabilen Sparren beflankt. Jetzt fehlt nur noch die Gaube zur Straßenseite und das Vordach, auf die wir uns schon riesig freuen. Denn die alten Eichenbalken für die Vordachkonstruktion und Aufschieblinge und die Eichenbretter für die Unterkonstruktion des sichtbaren, ich sage mal, Unterdachs sind schon besorgt! Sie warten sehnlichst darauf von unseren Zimmermänner ordentlich be- und verarbeitet zu werden, um im neuen Glanz zu erstrahlen.
Haut rein Jungs!